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Tabula rasa, abgewischte Schreibtafel; was nach Prantl ("Gesch. d. Logik") zuerst bei Ägidius a Columnis ([?] 1316) vorkommt. "Tabellae rasae" lesen wir zwar schon bei Ovid ("Ars Amandi" l, 437) aber ohne jene Beziehung auf Geistiges. -- Aristoteles ("Problemata" 30, 1) fragt: [Greek **] "Woher kommt es, dass all' die Leute, die sich in der Philosophie, oder in der Politik, oder in der Poesie, oder in den Künsten auszeichneten, offenbar Melancholiker sind?" Hieraus bildete Seneca ("de tranquill, anim." 17, 10) den uns geläufigen Satz: Nullum magnnm ingenium sine mixtura dementiae fuit. Es hat keinen grossen Geist ohne eine Beimischung von Wahnsinn gegeben. -- Im Aristoteles ("Oekonom." l, 6) lesen wir: [Greek **] "Sowohl des Persers, wie des Libyers Ausspruch ist gut, denn Jener sagte auf die Frage, was ein Pferd am Besten mäste: Das Auge des Herrn; während der Libyer auf die Frage, welcher Dünger am Besten sei, sagte: des Herrn Fussstapfen". Columella (4, 18) vermengt diese Worte, indem er schreibt: "oculos et vestigia domini res agro saluberrimas", "die Augen und Fussstapfen des Herrn seien die heilsamsten Dinge
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