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findet sich in seinen "Gedichten" (Lpzg. 1811) und ist im Inhaltsverzeichnisse mit der Jahreszahl 1809 versehen. Die zweite Reihe wurde zum "geflügelten Worte". Nach den Mitteilungen seiner Söhne bestimmte Streckfuss 1831, als die Cholera in Berlin herrschte, in seinem Testamente, dass jene Verse auf sein Grab gesetzt werden sollten. Sie befinden sich auch auf seinem namenlosen Grabstein auf dem alten Dreifaltigkeitskirchhofe in Berlin vor dem Hallischen Thore. 1843, ein Jahr, ehe Streckfuss starb, liess die litterarische Gesellschaft, deren Vorsteher er war, ihn durch Franz Kugler zeichnen und die, mit dem von ihm eigenhändig geschriebenen Denkspruch versehene Zeichnung lithographisch vervielfältigen.--Der gleiche Gedanke ist schon früh den Griechen aufgestiegen. Vrgl. Theognis, 591-594 (Poetae lyrici graeci, ed. Bergk. Leipz. 1882, 4. Aufl. Tom. II): /* [Greek: Tolman chrê, ta dedo*** theoi th*êtoisi brotoisin,][*?] [Greek: rêidiôs de phere** amphotirôn to lachos,][*?] [Greek: m*de liên chalepoi*in a*ô phrina, m*d agathai*in][*?] [Greek: terphth*s **apinês p*in telos akron ide*n][*?] (Der Mensch soll dulden, was die Gottheit sendet, Und, wie das Loos auch fällt, es leicht ertragen. Im Leid lass nie dein Herz zu tief verzagen, Im Glück nicht jubeln, eh' du weisst, wie's endet!) */ und die Worte des Kleobulus bei Diogenes Laertius (I, 6 u. 4, 93): [Greek: eutuchôn mê **thi uper*phanos apor**as mê tapeinou][*?] (Sei nicht übermütig im Glück, nicht kleinmütig im Unglück.) Conz (+ 1827) übersetzt den am Ende des "Handbuches des Epiktet" (Stuttgart o. J.) befindlichen Vers (der nach Simplicius dem Kleanthes Schüler des Zeno und Lehrer des Chrysippus, angehört): [Greek: O**is dan*gkê **gkechôrêken kalôs][*?] (Wer sich der Notivendigkeit in schöner Weise fügt). mit Benutzung der Streckfussschen Worte: Und wer das Unvermeidliche mit Würde trägt. Die erste Zeile der Streckfussischen Grabschrift entsprang wohl dem Verse "Im Glücke bin ich stolz, verzagt in Kümmernissen" aus Gellerts Gedicht "Das natürliche Verderben des Menschen" (s. "Geistliche Oden und Lieder" 1757).-- Aus der zuerst 1809 aufgeführten "Schweizerfamilie"
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