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beginnt ein Gedicht "Das Publikum" von Ludwig Robert (1778-1832), welches nach dem Nekrolog von W. Alexis für Robert (im "Freimütigen", Juli 1832) "von Mund zu Munde" ging (s. "Ludw. Roberts Schriften". Mannh. 1838. T.I, S. 19). Ernst von Wildenbruch in seinem "Christoph Marlow" (1884) lässt Ben Jonson sagen (Akt 3, Sc. 5): "Ein Recensent, siehst du, das ist ein Mann, der Alles weiss und gar nichts kann".-- Aus Roberts Gedicht "An L. Tieck. Promenaden eines Berliners in seiner Vaterstadt" (1824) stammt das Wort (s. "Morgenblatt" vom 21. Sept. 1824 und L. Roberts "Schriften" II, 125): Hof-Demagoge. ("So nämlich nenn' ich keinen Berliner! Hof-Demagogen sind Männchen, Die allem Volke den Hof machen Und bei jeder Gelegenheit Für massigen Preis, Was preussisch ist, preisen".) Dies wurde der Spitzname für den aus Münchengosserstädt stammenden Berliner Schriftsteller Friedrich Förster, der ein eifriger Liberaler und Hofgelegenheitsdichter war. Später nannte ein Kritiker der "Nachträge zu den Reisebildern (1831)" im "Konversationsblatt" Heinrich Heine einen "Salondemagogen" (s. "Ges. W." XX, 225, 1876), woraus dann das harmlosere Witzwort "Salontiroler" entsprungen sein mag, was Berthold Auerbach in seinem Roman "Auf der Höhe" gebraucht und das von Defregger zum Titel und Inhalt eines Gemäldes (Berliner Nationalgalerie) auserkoren ward, nur dass dort nicht das Waldkind im Salon, sondern der Salonmensch unter den Wäldlern die komische Figur spielt.-- Der "Denkspruch" vonKarl Streckfuss (1779-1844): /* Im Glück nicht stolz sein und im Leid nicht zagen, Das Unvermeidliche mit Würde tragen, Das Rechte thun, am Schönen sich erfreuen, Das Leben lieben und den Tod nicht scheuen, Und fest an Gott und bess're Zukunft glauben, Heisst leben, heisst dem Tod sein Bitt'res rauben, */
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