![]() |
|
![]() |
Seite: 193 – << vorige – nächste >> – Übersicht
Dem Mann kann geholfen werden, sind eine ganz triviale Redensart geworden.-- Konfiszierter Kerl ist wahrscheinlich auch auf Schiller zurückzuführen. Karl Hoffmeister ("Schillers Leben für den weiteren Kreis seiner Leser", T. 1, Kap. 4) erzählt über diese Redensart folgendes: "Als Schiller einst den Freunden die Worte vortrug, die Franz Moor im Anfange des fünften Aktes zu Moser spricht: 'Ha! was, du kennst keine drüber (über den Vatermord)? Besinne dich nochmals--Tod, Himmel, Ewigkeit, Verdammnis schwebt auf dem Laute deines Mundes! keine einzige drüber?' da Öffnete sich die Thür, und der hereintretende Aufseher sah Schillern halb in Verzweiflung die Stube auf- und abrennen. 'Ei, so schäme man sich doch', sagte er, 'wer wird denn so entrüstet sein und fluchen!' Als er den Rücken gekehrt, rief ihm Schiller, zu den lachenden Gesellen gewandt, das Wort aus den "Räubern" nach: 'Ein konfiszierter Kerl!'" Jedoch dieser Ausdruck findet sich nirgends in den "Räubern", sondern in "Kabale und Liebe", 1, 2, wo Musikus Miller von Sekretär Wurm sagt: "Ein konfiszierter widriger Kerl, als hätte ihn irgend ein Schleichhändler in die Welt meines Herrgotts hineingeschachert". Im Personenverzeichnis zu "Fiesco" wird Muley Hassan, Mohr von Tunis, als "konfiszierter Mohrenkopf" bezeichnet. Und darum Räuber und Mörder steht nicht in der ersten Ausgabe der "Räuber" (Frankfurt u. Leipz. 1781), sondern in der noch heute allen Bühnen-Aufführungen zu Grunde liegenden Umarbeitung, welche Schiller mit seinem Stücke für das Mannheimer Theater auf Andrängen des Intendanten Dalberg vornahm, im 4. Akt, Sc. 17 (Neue für die Mannheimer Bühne verbesserte Aufl. Mannheim 1782).--
Seite: 193 – << vorige – nächste >> – Übersicht