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die Strophe war, die Bürger singen hörte. Der Geliebte nämlich reitet mit der Geliebten in einer kalten, mondhellen Winternacht und spricht sie im Weiterreiten wiederholt an: /* Der Mond scheint hell, Der Tot reit't schnell, Feinsliebchen, grauet dir? */ worauf sie antwortet: /* Und warum sollt's mir grauen? Ist doch Feinslieb bei mir. */ "Die Toten reiten schnell", heisst es auch in dem in "Des Knaben Wunderhorn" (B. II, S. 19; 1. Ausg. 1808) mitgeteilten Liede "Lenore", welches die Überschrift hat: "Bürger hörte dieses Lied nachts in einem Nebenzimmer". L. Erk hält es nicht für ein Volkslied. Die Überschrift "Aus dem Odenwald", welche es in der 2. Ausg. v. J. 1846 bekommen hat, enthält wohl nur eine Mutmassung. Erk hat kein solches Lied im Odenwald ausfindig machen können. In der Bearbeitung von Achims von Arnim und Clemens' Brentano "Des Knaben Wunderhorn", die Birlinger und Crecelius 1876 lieferten, steht es T. 2, S. 263 und ist betitelt "Die Toten reiten schnell". In Heines "Französischen Zuständen", Brief XIII vom 25. Juli 1840 heisst es: "Auf den hiesigen Boulevards-Theatern wird jetzt die Geschichte Bürgers, des deutschen Poeten, tragiert; da sehen wir, wie er, die Leonore dichtend, in Mondschein sitzt und singt: Hurrah! les morts vont vite--mon amour, crains-tu les morts?" Schon Mme de Staël (1813: "De l'Allemagne" XIII) citierte bei Besprechung Bürgers das "Les morts vont vite".-- Aus der Schlussstrophe der "Lenore" ist: Geduld! Geduld! wenn's Herz auch bricht!-- Aus Bürgers "Der Kaiser und der Abt" ("Gedichte", Götting. 1778) stammt: Drei Männer umspannten den Schmerbauch ihm nicht, und: /* Der Mann, der das Wenn und das Aber erdacht, Hätt' sicher aus Häckerling Gold schon gemacht.-- */ Bürgers Ballade "Die Entführung, oder Ritter Karl von Eichenhorst und Fräulein Gertrude von Hochburg" (Januar 1778) beginnt: /* Knapp', sattle mir mein Dänenross, Dass ich mir Ruh erreite.-- */
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