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erwähnt wird. Bürger benutzte ein altes Studentenlied, in dem ein Vers beginnt: O weh, mir armen Choridon, o weh! ("Studentenlieder des 17. und 18. Jahrh.", herausg. v. Rob. u. Rich. Keil, 1861, S. 171.) Zu erinnern ist hier auch noch an das Gedicht des Adam Olearius: "Coridons Klage über die jetzige verkehrte Welt".-- In Bürgers "Lenore" (Göttinger Musenalmanach von 1774, S. 214) Strophe 1, 3 steht: Bist untreu, Wilhelm, oder todt?-- Strophe 2, 2 bietet: Des langen Haders müde.-- und Strophe 9, 1 u. 2 enthält das Wort: /* Hin ist hin! Verloren ist Verloren!-- */ Der 6. Vers der 20. Strophe dieses Gedichtes, der mehrmals darin wiederholt wird: Die Toten reiten schnell! ist nicht Bürgers Erfindung, sondern (nach Althof "Leben Bürgers" Göttingen 1798, S. 37) dem Munde eines Bauermädchens entnommen, das er einst im Mondschein singen hörte: /* Der Mond, der scheint so helle, Die Toten reiten so schnelle, Fein's Liebchen, graut dir nicht? */ Diese wenigen Worte hätten ihm nie wieder aus dem Sinne gewollt, und aus ihnen hätte sich nach und nach das gewaltige Lied "Lenore" gestaltet. Nach Herders erst 1815 nach seinem Tode erschienener Recension (Ausg. Suphan, Bd. 20, S. 377-379) des Althofschen Buches hat Herder in seiner Kindheit in einer Weltecke in Ostpreussen oft ein Zaubermärchen erzählen hören, in dem der Refrain (und zwar mit einer Antwort vermehrt) gerade
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