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Aus Lessings "Hamburger Dramaturgie", 101.-104. Stück, (1768) stammt: Seines Fleisses darf sich jedermann rühmen.-- Aus "Emilia Galotti" (1772) 1, 4 ist Weniger wäre mehr durch Wielands Vermittelung entstanden, welcher im Neujahrswunsche der Zeitschrift "Merkur" von 1774 den Ausspruch des Prinzen: "Nicht so redlich, wäre redlicher" folgendermassen umformte: "Und minder ist oft mehr, wie Lessings Prinz uns lehrt". (Siehe Hesiod: "die Hälfte ist mehr als das Ganze" und Cervantes, in dessen "Don Quijote" [1, 6 g.E.] der Pfarrer den "Schatz mannichfaltiger Dichtungen" also kritisiert: "como ellas no fueran tantas, fueran mas estimadas", "wären es nicht so viele, so hätten sie mehr Wert").-- Das oft wiederholte Wort aus "Emilia Galotti": Raphael wäre ein grosser Maler geworden, selbst wenn er ohne Hände auf die Welt gekommen wäre, lautet in derselben Scene eigentlich also: "Oder meinen Sie, Prinz, dass Raphael nicht das grösste malerische Genie gewesen wäre, wenn er unglücklicher Weise ohne Hände wäre geboren worden?" (Seneca "De beneficiis", IV, 21: "Artifex est etiam, cui ad excercendam artem instrumenta non suppetunt", "auch der ist ein Künstler, dem zur Ausübung der Kunst die Werkzeuge mangeln").-- Aus "Emilia Galotti" 2, 7 u. 8 wird citiert: Perlen bedeuten Thränen, womit Lessing einen Aberglauben wieder auffrischt, der bereits im 9. Jahrh. verbreitet war. Zu jener Zeit erschienen die "Traumlehren" des Astrampsychus und des Nicephorus (her. v. Rigaltius. Par. 1603), in denen es heisst: "[Greek: oi margaroi] (bei Niceph.: "[Greek: margaritai]")
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