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Schnurre rühre von Taubmann her; denn er schreibt in seinem Buche "Mein Leben", ziemlich gegen Ende: "so dass ich-- -- --weiter nichts erntete, als ein freundliches 'Wir bleiben Euch in Gnaden gewogen', wovon doch am Ende selbst Taubmanns Katze ihr Bischen Geist aufgab". In den "Deutschen Rechtssprichwörtern" von Graf und Dietherr, 2. Ausg., Nördlingen 1869, S. 267 steht "vom Danke kann man keine Katze füttern" und in der Anmerkung a: "von'n danke kan man keine katten futtern". Es ist also ebenso möglich, dass Waldis seine Erzählung daraus herspann, wie, dass diese Worte aus ihr entsprangen.-- Lehrstand, Nährstand, Wehrstand wird bei Erasmus Alberus (1500-53) zum ersten Male angedeutet. In seiner "Predigt vom Ehestand" aus dem Jahre 1546 (auf der Königl. Bibliothek in Berlin) heisst es Bogen 6: "Der Priester muss lehren, die Oberkeit wehren, die Bauerschaft nähren" und in seinem "Buch von der Tugend und Weisheit, nämlich 49 Fabeln" (Frankfurt a. M. 1550, Fabel 47, Morale): /* "Fein ordentlich hat Gott die Welt Mit dreien Ständen wohl bestellt. Wenn die sich nur wüssten zu halten, So liess Gott immerdar hin walten. Ein Stand muss lehrn, der andre nährn, Der dritt' muss bösen Buben wehrn". */ In Luthers "Tischreden", 1560, (B. 59, S. 207) heisst es: "Amt eines treuen Seelsorgers". "Nähren und wehren muss in einem frommen, treuen Hirten und Pfarrherrn beisammen sein ... sonst wenn das Wehren nicht da ist, so frisst der Wolf die Schafe desto lieber, da sie wohl gefüttert und feist sind. ... Ein Prediger muss ein Kriegsmann und ein Hirte sein. Nähren ist lehren, und das ist die schwerste Kunst; darnach soll er auch Zähne im Maule haben und wehren oder streiten können". In den "Tischreden" (ed. Förstemann, Abt. 3, S. 415) steht Kap. XXXVII, § 118: "Einem Lehrer gebührt, dass er gewiss lehre, nähre und wehre" und bei Bindseil "Collo-*
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