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Den Mantel nach dem Winde kehren findet sich zuerst in Gottfried von Strassburgs (um 1215) "Tristan und Isolt" (262, 32 f. Massmann, Leipz. 1843) in der Form: /* man sol den mantel keren, als îe die winde sint gewant. -- */ Aus dem "Sachsenspiegel" (1219-1233) Eike von Repkows, eines Schöffen aus der Nähe von Magdeburg, stammt: Wer zuerst kommt, mahlt zuerst. Es lautet bei <sp>Homeyer</sp> ("Des Sachsenspiegels erster Teil oder das Sächsische Landrecht nach der Berliner Handschrift von 1369"; 3. Ausg., Berlin 1861, 2. Buch, Artikel 59, § 4): "Die ok irst to der molen kumt, die sal erst malen". -- /* Wer seinen Kindern giebt das Brot Und leidet nachmals selber Not, Den soll man schlagen mit der Keule tot, */ befindet sich an manchem Stadtthore Norddeutschlands neben einer aufgehängten Keule angebracht. Dieser Spruch ist einer Erzählung des Rüdiger von Hünchhover entnommen, der in Urkunden 1290-1293 erscheint (Herrigs Archiv 7, 340). Sie heisst "Der *Schlägel" und lautet also: "Ein alter Mann, der sein ganzes Vermögen seinen Kindern überlassen hat, die ihn nun schlecht behandeln, weiss in ihnen den Glauben zu erwecken, dass er noch einen Schatz zurückbehalten habe, worauf sie ihn wieder in Ehren halten. Nach seinem Tode finden aber die Kinder in der vermeintlichen Schatzkiste nichts als einen Schlägel, mit der Beischrift, dass man einem jeden, der seine ganze Habe seinen Kindern übergiebt und infolge-*
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