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<sp>Friedrich Wilhelm</sp> IV. führte den Ausdruck: /* Racker von Staat */ oft im Munde (s. "Briefe von Alexander von Humboldt an Varnhagen von Ense", Lpz. 1840, S. 274). W. <sp>Hoffmann</sp> erzählt darüber in "Deutschland einst und jetzt im Lichte des Reiches Gottes" (Berl. 1868, S. 299): "Ein Bauer aus dem Regierungsbezirk Merseburg, dem der König eine unbillige Forderung, die er mündlich vorbrachte, nicht gewähren konnte und sich dabei auf den 'Staat und dessen Ordnung' berief, hatte nämlich geantwortet: 'O! ich wusste wohl, dass nicht mein geliebter König mir entgegensteht, sondern der Racker von Staat'. Dieses Bauers Wort gebrauchte der König im Scherze, oft auch in Ironie".-- Heinrich LXXII., Fürst Reuss zu Lobenstein und Ebersdorf, hat durch einen seiner wunderlichen Erlasse der deutschen Sprache: /* Auf einem Prinzip herumreiten */ und das daraus gebildete /* Prinzipienreiter */ zugeführt. Dieser Erlass stand im "Adorfer Wochenblatt", wurde vom "Halleschen Courier" nachgedruckt, ging aus letzterem in die "Vossische Zeitung" (18. Sept. 1845) über und lautet: "Ich befehle hiermit Folgendes in's Ordrebuch und in die Spezial-Ordrebücher zu bringen. Seit 20 Jahren <sp>reite Ich auf einem Prinzip herum</sp>, d. h. Ich verlange, das ein jeglicher bei seinem Titel genannt wird. Das geschieht stets nicht. Ich will also hiermit ausnahmsweise eine Geldstrafe von 1 Thlr. festsetzen, der in Meinem Dienste ist,
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