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sont les pécunes"), während <sp>Champollion</sp> (1576 "De repbl.") wiederum meint, "Geld sei der Staatsnerv" ("rei publicae nervos in pecunia consistere") u. s. w.-- Der Bichtereid in Athen enthielt die Stelle (s. <sp>Demosthenes</sp> "in Timocr." 149-151 u. "de corona" Z. A.): [*greek: hachrohasmai tohu te chatêghorou chai toi hapalogoumhenou homoipss hampsoin]", "ich will anhören den Kläger und den Verklagten, Beide gleicherweise". Auch findet sich dieser Gedanke oft bei den Alten (s. Leutsch u. Schneidewin "Paroemiogr. graec." II, 759) in der Form: /* "[*greek: mhête dichên dichhasês prhin mnthon hachohusês]" "Richte nicht, ehe du nicht in Verhör nahmst beide Parteien!" */ Im Euripides (Heraclid, 179-180) heisst es: /* [*greek: tis han dichên chrineien, hê gnoiê lhogon, prit han paph hampsain muthon zchmhatht oapsôs]; Wer mag zur Einsicht kommen, wer erkennt zu Recht, Bevor er Beider Rede nicht genau erforscht? */ Seneca ("Medea" 2, 2, 199-200) schöpfte hieraus wohl sein : /* "Qui statuit aliquid, parte inaudita altera, Aequum licet statuerit, haud aequus fuit". */ "Wer etwas beschliesst, ohne die andere Partei gehört zu haben, handelt nicht billig, selbst wenn er Billiges beschlossen hat". Dies scheint die Quelle des Wortes /* Audiatur et altera pars */ zu sein, was Pauli (1522, "Schimpf und Ernst" No. 259) mit dem Zusatz bringt: "Es steht nit umbsunst auf allen richthüssern" und mit der Übersetzung: "Man soll den ändern Teil auch verhören". In dem grossen Rathaussaale zu Nürnberg steht die Inschrift: "Eins manns red ist eine halbe red, Man soll die teyl verhören bed" (s. Agricola, 1529, "Sprichw." 43, 69), in der Vorhalle des Römers zu Frankfurt a. M. liest
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