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in dem uns geläufig gewordenen Sinn für "ein seltenes Wesen" überhaupt; während Horaz ("Sat." II, 2, 26) die Worte zwar auch schon anwendet, aber in nicht übertragener Bedeutung.-- Quintilian (um 35-95) fragt ("de institutione oratoria" 1, 6): "Dürfen wir einräumen, dass einige Worte von ihren Gegenständen abstammen, wie z. B. lucus, Wald, weil er, durch Schatten verdunkelt, nicht sehr licht ist (luceat)?" Daher rührt: /* Lucus a non lucendo. Wald wird "lucus" genannt, weil es darin dunkel ist (non lucet), */ was nach dem Scholiasten Lactantius Placidus (zu Statius "Achilleis" 3, 197) auf einen unbekannten Grammatiker <sp>Lykomedes</sp> zurückgeht. Aus 10, 7 ist: /* Pectus est (enim) quod disertos facit (et vis mentis}. Sinn und Verstand ist's, was den Redner macht. */ So übersetzte M. <sp>Haupt</sp>, sehr gegen die Übersetzung eifernd: Das Herz macht beredt.-- In <sp>Quintilians</sp> "Declamationes" (350, Burmanns und Dussault) heisst es: "caedes videtur significare sanguinem et ferrum" ---- "Mord" (d. h. in juridischem Sinne) "scheint /* Blut und Eisen */ zu bedeuten" (d. h. eine Tödtung durch eine Eisenwaffe, die Blut fliessen lässt). <sp>Arndt</sp> mochte dies dunkel vorschweben als er sang (1800, in dem Gedichte "Lehre an den Menschen" Str. 5; s. "Gedichte" Grfsw. 1811. S. 39-41 und das Inhaltsverzeichnis): /* "Zwar der Tapfre nennt sich Herr der Länder Durch sein Eisen, durch sein Blut". */
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