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Calembourg entstammt nach der von Philarète Chasles ("Études sur l'Allemagne ancienne et moderne", Paris 1854, p. 83) aufgestellten und in Littrés Lexikon gebilligten Etymologie dem Schwankbuche Philipp Frankfurters "Der Pfaffe von Kalenberg" (nachweisbar erst Ende des 15. Jahrh. geschrieben, vielleicht schon im 11. Jahrh.). Aus Calembourg haben wir dann zur Bezeichnung hervorragend schlechter Wortwitze Kalauer gemacht, wobei wohl an Leder und die geringere Qualität der Stiefel gedacht worden ist, wie sie die Stadt Kalau liefert. Andere wollen wissen, der Ausdruck rühre daher, dass Ernst Dohm seine guten Witze dem "Kladderadatsch" Sommers aus Kalau sandte.-- Der Name Amerika entstand nach dem des Amerigo (Americus) Vespucci auf den Vorschlag des Buchhändlers und Professors Martin Waldseemüller (Hylacomylus in St.-Dié), welcher Vespuccis dritte Reise nach der "Neuen Welt" i. J. 1507 herausgab (vrgl. A. v. Humboldt "Examen critique de l'histoire et de la géographie du nouveau continent". IV., 97ff. 104-6).-- Die Geister platzen aufeinander steht in Luthers (1483-1546) auf das Münzersche Treiben in Altstadt bezüglichem Briefe (vom 21. August 1524) "an die Fürsten zu Sachsen von dem aufrürischen Geiste", B. 53, Nr. 108, S. 255ff, in der Form: "Man lass die Geister auf einander platzen und treffen".--
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