Aronsson Datateknik

Titel: Geflügelte Worte.
Der Citatenschatz des deutschen Volkes
Autoren: gesammelt und erläutet von Georg Büchmann.
Fortgesetzt von Walter Robert-tornow
Ausgabe: Neunzehnte vermehrte und verbesserte Auflage.
Berlin, Haude & Spener'sche Buchhandlung (F. Weidling), 1898
Druck: G. Keysing in Leipzig
Digitalisierung: Aronsson Datateknik (Lars Aronsson), Linköping, Schweden, 2005,
zusammen mit Karl Eichwalder, Nürnberg,
und Project Gutenberg's Distributed Proofreaders
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Nach dem "Was ist das?" zum 8. Gebot in Luthers
"Katechismus" (1529) sollen wir

Alles zum Besten kehren,

und im dritten Hauptstück heisst es: "Vater unser, der
du bist im Himmel.--Was ist das? Gott will uns damit
locken, dass wir glauben sollen, er sei unser rechter
Vater". Hiernach ist

Er will uns damit locken

ein geflügeltes Wort geworden. Ebenda zählt Luther in
der Erklärung der "vierten Bitte" des "Vaterunsers" auch

Gute Freunde, getreue Nachbarn

zu "unserem täglichen Brod".--

Wasser thuts freilich nicht

stammt aus dem vierten Hauptstück.--

Die Kunst geht nach Brot,

(d. h. "die Kunst geht betteln",) was in Lessings
"Emilia Galotti", 1, 2 vorkommt, steht bei Luther,
B. 64, S. 183: "Kunst gehet itzt nach Brot, aber Brot
wird ihr wieder nachlaufen und nicht finden". Bei
Neander: "Ethice vetus et sapiens", (Lpz. 1590) steht
S. 338 unter "Proverbia Germanorum" bereits: "Kunst
gehet nach Brot".--

Aus Luthers "Ein' feste Burg ist unser Gott" (im
Klugschen Gesangbuche von 1529, S. 21) wird citiert:

Mit unsrer (eigentl.: unser) Macht ist nichts getan,

ferner:

Das Wort sie sollen lassen stan,

und:

Lass fahren dahin.

Letzteres benutzte Schiller im "Reiterliede" (Schillers Musenalmanach
für 1798, S. 137) am Schluss von "Wallensteins Lager":

Lass fahren dahin, lass fahren! 

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