![]() |
|
![]() |
Seite: 106 – << vorige – nächste >> – Übersicht
denn Griechen und Römer führten den im Heerlager durch blinden Lärm hervorgerufenen nächtlichen Schrecken (seltener den bei Tage) auf Pan zurück. Im <sp>pseudoeuripideischen</sp> "Bhesus" (36 ff.) fragt Hektor den Chor, der ihn nachts zu den Waffen ruft: /* "[Greek: al hê Kroniou Panos trom*ra][*?] [Greek: mas*hig* phob*i, phulakhas dhe l*phôn][*?] [Greek: kineis s*ra***n][*?]"; "Sag', bist du erschreckt von dem schwirrenden Schwung Der Geissel des Pan, des Kroniden, und liess'st Den Posten im Stich, erregend das Heer?" */ <sp>Eratosthenes</sp> ("Katast." 27) meldet vom Pan, er habe durch Blasen auf einer Seemuschel die Titanen in die Flucht gejagt, und <sp>Hygin</sp> ("Poet. Astr." 2, 28) lässt ihn dasselbe durch Werfen mit Muscheln erreichen. <sp>Valerius Placcus</sp> (3, 46) hingegen besingt den nächtlichen Schrecken, den Pans Stimme verbreitet, und <sp>Plutarch</sp> ("Is. u. Osir." 14) erwähnt die durch Pane und Satyrn in Ägypten erregten "panischen Schrecken" ("[Greek: tarachhas panikas][*?]); während <sp>Polyaenus</sp> ("Strateg." l, 2) die Feinde des bacchischen Heeres durch Pans wildes, vom Echo vermehrtes Geschrei in die Flucht treiben lässt (vrgl. Auct. "de incredibilibus" 11, ed. Teucher 1796). Die 11. "<sp>orphische Hymne</sp>" nennt Pan (7): /* "[Greek: phantasiôn epagôge phorôn ekpagl* brot*hiôn][*?]", "Bringer der Schreckphantasie'n, Erreger der menschlichen Ängste", (23) "[Greek: Panikhon ekpempôn o*s*ron ephi *ermata gaiês][*?]", "Bis zu den Grenzen der Erd' entsendend das panische Rasen". */ Und nicht allein Dichter und Mythographen, auch Geschichtsschreiber wissen davon zu erzählen. <sp>Xenophon</sp> ("Anab." 2, 2) und <sp>Aeneas Tacticus</sp> (27) geben verschiedene Mittel an, nachts im Lager die Mannszucht aufrecht zu erhalten, damit nicht der "panische Schrecken" um sich greife. Dies muss sehr nötig gewesen sein; denn <sp>Pausanias</sp> (10, 23) berichtet über die von den Macedoniern geschlagenen Gallier unter Brennus: "In der Nacht befiel sie ein panischer Schrecken ("[Greek: phobos Panikos][*?]") ... sie glaubten Pferdegetrappel zu hören und den Feind zu sehen und huben an, sich in ihrer Verblendung untereinander anzugreifen und zu töten". Die Römer schrieben nach <sp>Dionys von Halikarnass</sp> (5, 16) dem Faunus die Eigenschaften Pans zu, Phantome, seltsame Geräusche und
Seite: 106 – << vorige – nächste >> – Übersicht