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den Wählern gegenüber konstatieren, dass es sich nicht um einen religiösen Kampf handle, nicht um einen konfessionellen Kampf, sondern dass hier ein höherer, die ganze Kultur betreffender Kampf vorliege, ein Kampf, der von diesem Standpunkte aus weiter zu führen sei". Vor Virchow hatte jedoch Ferdinand Lassalle (1825-64) in den "Demokratischen Studien" (Hamb. 1861, II, 505, hersg. v. L. Walesrode) einen im Nov. 1858 geschriebenen Aufsatz "Gotthold Ephraim Lessing" über Adolf Stahrs "Leben Leasings" veröffentlicht, an dessen Ende er "Kulturkampf" also anwendet: "Die Katharsis, welche dieses Werk in jedem eines geistigen Eindrucks nur einigermassen fähigen Gemüt hinterlassen wird, ist die, es zu erheben über die Qualen und Konflikte, die ihm selber zustossen. Eines edlen, eines nur irgend wahrhaft bescheidenen Gemüts wird sich eine edle Gleichgültigkeit bemächtigen gegen Alles, was uns selbst widerfahren kann in einem Kulturkampf, in welchem die Grössten und Besten langsam und qualvoll verblutet sind". Also ist Virchow nur der Urheber der besonderen Bedeutung des Wortes "Kulturkampf", für den Kampf des Staates gegen die Macht der katholischen Kirche.-- Diokletianische Verfolgung ist ein Wort des Bischofs Martin von Paderborn ([*dagger] 1879).-- Eine Äusserung Graf Gyula (Julius) Andrassys (1823-90) gegenüber der Delegation, dass in Berlin anlässlich der Verhandlungen über das Berliner Memorandum nichts Bindendes in Betreff der Orientpolitik entschieden worden sei, sondern dass die Mächte ganz einfach beschlossen hätten, sich über ihre Haltung gegenüber den einzelnen Phasen der Orientereignisse von Fall zu
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