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lassen, dem Beispiele zu folgen, dem Beispiele treuer Pflichterfüllung gegen das gesammte Vaterland, welches die Versammlung, wie ich nicht zweifle, geben wird, dann meine Herren, ja dann wäre uns ein <sp>kühner Griff</sp> nach der Allgewalt nicht nur erlaubt, sondern durch die Not geboten". Vielleicht schwebten <sp>Schillers</sp> Worte vor ("Gesch. d. 30jähr. Krieges" B. 3, vorletzter Absatz): "Die Geschichte ... sieht sich zuweilen durch Erscheinungen belohnt, die gleich einem <sp>kühnen Griff</sp> aus den Wolken in das berechnete Uhrwerk der menschlichen Unternehmungen fallen".-- /* Das ist das Unglück der Könige, dass sie die Wahrheit nicht hören wollen */ sagte <sp>Johann</sp> Jacoby (1805-77) am 2. November 1848 als Mitglied der von Friedrich Wilhelm IV. empfangenen Deputation der Berliner Nationalversammlung. Möglicherweise kam dieses Wort, dem Erregten in jenem Augenblick natürlich unbewusst, aus <sp>Herders</sp> "Cid" (2, 32), wo Graf von Cabra zum sterbenden König Don Sancho spricht: /* "Ach, der Kön'ge hartes Schicksal, Dass, wenn man sie nicht mehr fürchtet, Dann nur ihnen Wahrheit spricht". */ Worauf der Cid leise, dass es den Verscheidenden nicht beleidige, hinzufügt: /* "Auch zu andern, andern Zeiten Sagt man ihnen wohl die Wahrheit; Aber <sp>sie</sp>, sie hören nicht--".-- In der Nacht vom 9. u. 10. Novemb. 1848, als die Bürgerwehr und die Gewerke Berlins der Nationalversammlung bewaffneten Schutz anboten, sprach der damalige Präsident der Versammlung Hans Victor von Unruh (1806-1886): "Ich wäre entschieden der Meinung, dass hier nur /* passiver Widerstand */ geleistet werden könne, und dass die wahre Entscheidung
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