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p. 109; T. 27, p. 297 und kommt ausserdem in dem im Archiv liegenden eigenhändigen "Testament politique" des Königs vor. <sp>Hettner</sp> ("Gesch. d. deutsch. Literat, im 18. Jahrh." 2. Buch. "D. Zeitalt. Friedr. d. Gr." 3. Aufl., Brnschwg. 1879, S. 14) glaubt das Wort auf <sp>Massillon</sp> zurückführen zu dürfen, "welcher die Knaben- und Jünglingsjahre Friedrichs aufs tiefste beschäftigte". In den berühmten Fasten-Predigten (Petit-Câreme), die <sp>Massillon</sp> auf Befehl des Regenten dem 9jährigen König <sp>Ludwig</sp> XV. (im Jahre 1717) hielt, steht nämlich: "Sire, die Freiheit, welche die Fürsten ihren Völkern schuldig sind, ist die Freiheit der Gesetze: Ihr seid nur der Diener und Vollstrecker des Gesetzes". (Vous n'on êtes que le ministre et le premier dépositaire.) Diese Anschauung von den Regentenpflichten ist aber noch älter. Schon in <sp>Calderon</sp> "Das Leben ein Traum" (zuerst gedruckt 1635), Akt I, steht: "<sp>Seneca</sp> sagte, dass ein König der demütige Sklave seines Staates wäre". Es ist die Stelle aus "De clementia" I, 19 gemeint: "(rex) probavit, non rempublicam suam esse, sed se reipublicae". Und sogar schon von <sp>Tiberius</sp> überliefert <sp>Sueton</sp> ("Tib." 29), dass er gesagt habe, "ein guter und heilbringender Fürst müsse dem Senat dienen und der gesamten Bürgerschaft ("bonum et salutarem principem ... senatui servire debere et universis civibus...").-- Am Schluss des "Exposé du gouvernement prussien" <sp>Friedrichs des Grossen</sp> heisst es: "Dies sind einige meiner Betrachtungen und Gedanken über die Regierung dieses Landes, welches, so lange es nicht eine grössere Konsistenz und bessere Grenzen haben wird, von Fürsten regiert werden muss, die /* toujours en vedette immer auf dem Posten */ sein und die Ohren aufsperren müssen, sich von einem Tag zum andern gegen die verderblichen Pläne ihrer Feinde zu verteidigen".-- Die Randschrift des Königs zu einer Anfrage des Ministeriums vom 18. Dez. 1766 hinsichtlich der Instandsetzung der schadhaft gewordenen Langen Brücke in Berlin "Buchholtz hat kein Geld dazu" lebt in der Form: /* Dazu hat Buchholtz kein Geld */ noch heute im Volksmunde.
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