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Erzbischof Placentinus gerügt, lateinisch ausrief: "Placentinus, Placentinus, wenn du auch Allen gefallen solltest, gefällst Du uns keineswegs, da Du meinst, dass wir weniger Autorität besitzen als der Grammatiker Priscianus, den, wie Du behauptest, ich verletzt habe"; vrgl. Zinegref "Apophth.", Strassb. 1626, S. 60.[A]--Menzel "Geschichte der Deutschen", 3. Aufl., Kap. 325: "Konzilium zu Konstanz", lässt ohne Angabe der Quelle den Kaiser sagen: "Ego sum rex Romanus et supra grammaticam" (Ich bin Römischer König und über der Grammatik).-- /* 0 sancta simplicitas! 0 heilige Einfalt! soll Huss 1415 (nach Zinegref-Weidner, Amsterdam 1653, 3. T., S. 383) auf dem Scheiterhaufen ausgerufen haben, als er sah, wie ein Bauer (nach von Loeper: "Faust", sowie von Karl von Gebier: "Nachklänge", 1880, 1. Bd., S. 182: "ein altes Mütterchen") in blindem Glaubenseifer sein Stück Holz zu den Flammen herbeitrug. Doch wird schon in der lateinischen Fortsetzung der Kirchengeschichte des Eusebius ([*dagger] 340) durch Rufinus ([*dagger] 395) B. 10, K. 3 die "sancta simplicitas" erwähnt, mit der ein Bekenner auf dem ersten Konzil zu Nicaea (325) einen bis dahin unüberwindlichen Philosophen zum Schweigen brachte und bekehrte. "Johann Huss und das Konzil zu Costnitz" [Footnote A: Sueton "Über berühmte Grammatiker" 22 und Cassius Dio 57, 17 erzählen: Als Tiberius sich eines unlateinisohen Wortes bedient und Atteius Capito geäussert hatte, wenn es auch kein lateinisches Wort sei, so würde es von nun an eins werden, sagte Marcellus: "Menschen, o Kaiser, kannst Du das Bürgerrecht wohl geben, aber nicht Wörtern".]
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