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der Mächtigen zunahm und das Volk hart bedrückt wurde. Da habe er sich einst im Thüringer Walde auf der Jagd verirrt und habe beim Schmied von Ruhla, der ihn nicht kannte, nächtliche Unterkunft gefunden. Die Nacht durch habe der Schmied emsig gearbeitet, und wenn er mit dem Hammer auf das Eisen schlug, so habe er dabei auf den Landgrafen und seine Lässigkeit fluchend und scheltend gerufen: "Nun werde hart", was einen so tiefen Eindruck auf den Fürsten machte, dass er von Stunde an nach dem Rechten sah und wieder Zucht und Ordnung im Lande herstellte (0tho Melander "Joco-Seria" 1603, No. 328). Diese Sage bearbeitete Wilh. Gerhard (Gedichte, B. 2, S. 24, Leipz. 1826) im Gedichte: "Der Edelacker", aus dem die Worte des Schmieds in der Form: Landgraf! werde hart! zum Citate geworden sind.-- Das Wort: /* Caesar non supra grammaticos, Der Kaiser hat über Grammatiker nicht zu gebieten, */ welches durch das von Burchard Waldis in der Fabel "Wie ein Sauhirt zum Abt wird" mitgeteilte Sprichwort: "Die Schreibfeder muss Kaiserin bleiben" wiedergegeben und von Molière "Les Femmes savantes" 2, 6 zu: /* La grammaire qui sait régenter jusqu'aux rois Die Grammatik, welche sogar die Könige zu beherrschen weiss, */ verarbeitet wird, bezieht sich auf Kaiser Sigismund, der nach des Cuspinianus Kaiserchronik (unter "Sigismund") auf dem Kostnitzer Konzil (1414-18) "Schisma" als männliches Hauptwort brauchte und, deswegen vom
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