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"La parole a été donnée à l'homme pour expliquer sa pensée." Heinrich Heine hingegen schreibt ("Ideen. Das Buch Le Grand" 1826. Kap. XV; Ges. W. I, 296) ersteres Wort Fouché in der Form zu: Les paroles sont faites pour cacher nos pensées. Vor Talleyrand und Fouché jedoch liess Voltaire (Dialog 14 "Der Kapaun und das Masthuhn") den Kapaun sagen: "Die Menschen bedienen sich des Gedankens nur, um ihre Ungerechtigkeiten zu begründen, und sie wenden die Worte nur an, um ihre Gedanken zu verbergen"; und vor Voltaire sagte Young ([*dagger] 1765) in der Satire "Universal passion, the love of fame", II, v. 207: /* Where nature's end of language is declined, And men talk only to conceal the mind. Wo man den Zweck der Sprachnatur verneint Und man nur spricht, zu hehlen, was man meint. */ Der Gedanke ist den Alten entlehnt; denn schon in der Spruchsammlung des sogenannten Dionysius Cato lautet das 26. Distichon des 4. Buches: /* Perspicito tecum tacitus quid quisque loquatur; Sermo hominum mores et celat et indicat idem; Ganz im Stillen bedenk' es mit dir, was Einer gesprochen; Menschliche Rede verhüllt die Gesinnung so, wie sie sie anzeigt; */ nachdem längst zuvor Plutarch ("de recta ratione audiendi" c. 7, p. 41 D.) bemerkte: [Greek: ai de rain pollôn dialexe*s kai m*letai sophistôn ... tois onomasi parapeta* masi chrôntai tôn dianoêmatôn ...][*?] (Die meisten Sophisten brauchen in ihren Streitübungen und Kunstreden die Worte als dichten Schleier für die Gedanken.)-- /* Der Kaffee muss heiss wie die Hölle, schwarz wie der Teufel, rein wie ein Engel, süss wie die Liebe sein */
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