Aronsson Datateknik

Titel: Geflügelte Worte.
Der Citatenschatz des deutschen Volkes
Autoren: gesammelt und erläutet von Georg Büchmann.
Fortgesetzt von Walter Robert-tornow
Ausgabe: Neunzehnte vermehrte und verbesserte Auflage.
Berlin, Haude & Spener'sche Buchhandlung (F. Weidling), 1898
Druck: G. Keysing in Leipzig
Digitalisierung: Aronsson Datateknik (Lars Aronsson), Linköping, Schweden, 2005,
zusammen mit Karl Eichwalder, Nürnberg,
und Project Gutenberg's Distributed Proofreaders
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Aristarch,


des berühmten Grammatikers um 150 v. Chr., der sich
mit Kritik, namentlich Homers, beschäftigte.--


Rom.

Livius 5, 48, Forus 1, 13 und Festus S. 372
(Ausg. v. 0. Müller) überliefern, dass der Gallierkönig
Brennus (390 v. Chr.), als die besiegten Römer sich
sträubten, die auferlegten 1000 Pfund Gold Kriegskontribution
nach den zu schweren Gewichten der Feinde
abzuwägen, höhnend auch noch sein Schwert in die
Wagschale geworfen und dabei gerufen habe: "Wehe
den Besiegten!" (Vae victis!) Danach sagen wir
noch heute

Sein Schwert in die Wagschale werfen,


wenn von gewaltsamen Entscheidungen die Rede ist,
und citieren das

Vae victis!


wie es bereits Plautus ("Pseudolus" 5, 2, 19) that.--

Der zweite punische Krieg wurde 218 v. Chr. in
Karthago also eröffnet, dass der römische Abgesandte,
die Toga zu einer Falte zusammenbauschend, sprach:
"hierin tragen wir Krieg und Frieden für Euch:
nehmet, was Ihr wollt"; (Liv. 21, 18: tum Romanus
sinu ex toga facto "hic" inquit "vobis bellum et pacem
portamus; utrum placet, sumite"; s. auch Dio Cassius,
Frgm. 55, 10). Und als ihm zugerufen wurde, er
möge geben, was er wolle, entfaltete er den Bausch
des Gewandes und sagte: er gäbe den Krieg. Hierauf
beruht das geflügelte Wort:

Krieg und Frieden in den Falten seiner Toga tragen.--
 

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