Aronsson Datateknik

Titel: Geflügelte Worte.
Der Citatenschatz des deutschen Volkes
Autoren: gesammelt und erläutet von Georg Büchmann.
Fortgesetzt von Walter Robert-tornow
Ausgabe: Neunzehnte vermehrte und verbesserte Auflage.
Berlin, Haude & Spener'sche Buchhandlung (F. Weidling), 1898
Druck: G. Keysing in Leipzig
Digitalisierung: Aronsson Datateknik (Lars Aronsson), Linköping, Schweden, 2005,
zusammen mit Karl Eichwalder, Nürnberg,
und Project Gutenberg's Distributed Proofreaders
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Joh. Olorinus (1609. "Ethogr. Mundi" 9. Regel)
citiert es so:

/*
Calumniare audacter, semper aliquid haeret,
Nur kühn verleumden! Etwas bleibt immer haften.
*/

Auch wird (z. B. von Goethe "Dicht. u. Wahrh." B. 10)
allein angeführt:

Immer bleibt etwas hängen!


und ebenso lateinisch:

Semper aliquid haeret.--


In des älteren Plinius "Natur. hist." (35, 36, § 10)
lesen wir. dass Alexanders des Grossen Hofmaler Apelles
([*dagger] 308 v. Chr.) dem überpeinlichen Maler Protogenes
vorwarf, dieser könne nicht so gut wie er "manum
de tabula tollere", "die Hand vom Bilde thun". In
der Form des warnenden Zurufs

/*
Manum de tabula!
Hand vom Bild!
*/

wurde das Wort in allgemeinerer Bedeutung gang
und gäbe.

Ebenda (§ 12) führt Plinius

/*
Nulla dies sine linea!
Kein Tag sei ohne einen Strich!
*/

auch auf Apelles zurück, der sich täglich wenigstens
etwas in seiner Kunst üben wollte. (Die Stelle bei
Plinius lautet: "Apelli fuit alioqui perpetua consuetudo
nunquam tam occupatum diem agendi, ut non
lineam ducendo exerceret artem, quod ab eo in proverbium
venit", "Apelles machte es sich zur stehenden
Gewohnheit, keinen Tag vorübergehen zu lassen, ohne
sich wenigstens durch einen Strich in seiner Kunst
geübt zu haben, was durch ihn sprichwörtlich wurde".-- 

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