Aronsson Datateknik

Titel: Geflügelte Worte.
Der Citatenschatz des deutschen Volkes
Autoren: gesammelt und erläutet von Georg Büchmann.
Fortgesetzt von Walter Robert-tornow
Ausgabe: Neunzehnte vermehrte und verbesserte Auflage.
Berlin, Haude & Spener'sche Buchhandlung (F. Weidling), 1898
Druck: G. Keysing in Leipzig
Digitalisierung: Aronsson Datateknik (Lars Aronsson), Linköping, Schweden, 2005,
zusammen mit Karl Eichwalder, Nürnberg,
und Project Gutenberg's Distributed Proofreaders
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Ich sei, gewährt mir die Bitte,
In eurem Bunde der Dritte.
*/

Der Bericht des Aristoxenus schliesst damit, dass die
Freunde dem Dionys diese Bitte rund abschlagen.
Schiller aber schöpfte aus Hygin, der dies übergeht,
den Phintias "Möros" nennt und ihn zur Hochzeit der
Schwester gehen lässt; doch lag ihm wohl noch eine
andere der genannten Quellen vor, da bei Hygin allein
das Wort "der Dritte" fehlt. Auch wird losgelöst
citiert:

Der Dritte im Bunde und im Bunde der Dritte.--

Alexanders des Grossen (reg. 336-323) Ausspruch

Wenn ich nicht Alexander wäre, möchte ich wohl Diogenes sein

bringt Diogenes Laërtius VI, 2 n. 6, 32. Plutarch
führt ihn an vielen Stellen (z. B. "Alexander", 14, und
"Über das Glück Alexanders des Grossen") stets in der
Form an: "Wenn ich nicht Alexander wäre, so würde
ich Diogenes sein".--

Ein gewisser Medius (um 330 v. Chr.) tritt bei
Plutarch ("Über den Schmeichler und den Freund"
c. 24) als Chorführer der Schmeichler im Gefolge
Alexanders des Grossen auf und erteilt den Rat:
("[Greek: tharrountas aptesthai kai daknein tais diabolais, didaskôn
oti kan therapeusê to elkos o dedêgmenos, ê otlê menei tês
diabol*s][*?]") "kühn mit Verleumdungen zu packen und zu
beissen, damit, wenn auch des Gebissenen Wunde heilt,
doch die Narbe der Verleumdung bleibe". Hieraus ist
das Wort entlehnt, das schon bei F. Bacon (1605.
"De dignit. et augment. scient". B. 8. c. 2. Parab. 34)
als sprichwörtlich bezeichnet wird:

Audacter calumniare, semper aliquid haeret.
 

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