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/* Incidis in Scyllam, cupiens Titare Charybdin, Während du wünschst, die Charybdis zu meiden, verfällst du der Scylla. */ Dieser Vers ist einem griechischen Sprichworte bei <sp>Apostolius</sp> 16, 49 (Paroemiogr. Graeci ed. Leutsch II, 672) nachgebildet, das sich aus Homers "Odyssee" (XII, 85-110) entwickelte, wo die Gefahren der beiden Meeresstrudel Scylla und Charybdis zuerst geschildert werden. Auch setzt man für "Incidis" "Incidit" und dann für "cupiens" "qui vult". Homerischer als Gualtier sagen wir: /* Aus der Scylla in die Charybdis gerathen; denn Homer schildert die Scylla zuerst.-- */ Im Gedichte W. Langlands (Mitte des 14. Jahrh.) "Piers Ploughman's Vision" V. 12, 908 heisst es: /* Clarior est solito post maxima nebula (sic!) Phoebus. Glänzender scheinet, als sonst, nach mächtigen Wolken die Sonne. */ Das Citat ist in dieser unrichtigen Form durch Jahrhunderte bis in Binders "Novus Thesaurus Adagiorum Latinorum" (2. Ausg., Stuttgart 1866) gewandert; berichtigt, enthält es das bekannte, schon in <sp>Sebast. Francks</sp> "Sprichwörter" (1541, II, 104^{a}) aufgenommene: /* Post nudils[*not sure] Phoebus. (Nach Wolken die Sonne). */ Vielleicht beruht das Wort auf Tobias 3, 23: "... nach dem Ungewitter lassest du die Sonne wieder scheinen".-- /* In dulci iubilo ... In süssem Jubel ... */ beginnt ein Weihnachtslied, das aus einer des Mystikers <sp>Suso</sp> Leben enthaltenden Handschrift des 14. Jahrh.
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