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Ich bin besser, als mein Ruf. Auch Goethe verwendet das Wort gegen Ende des siebenten Buches von "Dichtung und Wahrheit". Des Perikles Wort bei Thucydides 2, 41: "Die Stadt sei noch besser, als ihr Ruf ([Greek: akoês kr*isson][*?])" kann nicht als Quelle angesehen werden, weil der Sinn wesentlich abweicht.-- Ebenda bei Ovid 3, 4, 79 (s. oben: Properz 2, 10, 5-6) steht: /* Ut desint vires, tamen est laudanda voluntas, Wenn's auch an Kräften gebricht, so ist doch der Wille zu loben.-- */ Aus dem ersten (um 12 v. Chr. verf.) Buche der "Astronomica" des Manilius wurde V. 104, der von der menschlichen Vernunft aussagt: /* Eripuitque Jovi fulmen viresque tonandi, Und selbst Zeus entriss sie den Blitz und die Donnergewalten, */ vom Kardinal Polignac (1745. "Anti-Lucretius" 1,96) in folgender Umgestaltung gegen Epikur gerichtet, der den Griechen ihre Götter raubte: /* Eripuit fulmenque Jovi Phoeboque sagittas. Zeus entriss er den Blitz und dem Phoebus entriss er die Pfeile. */ Hiernach schmiedete man in Paris für des Freiheitsapostels und Blitzableiter-Erfinders, Benjamin Franklins, Porträtbüste von Houdhon den Vers: /* Eripuit coelo fulmen, mox sceptra tyrannis, Erst entriss er dem Himmel den Blitz, dann den Herrschern die Scepter. */ Nach Condorcet (Oeuvr. compl. Par. 1804. V. 230-1. "Vie de Turgot") war der Minister Turgot ([*dagger] 1781) der Verfasser dieses Lobspruches, doch mass sich Friedrich v. d. Trenck in seinem Verhör vor den Richtern zu
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