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entlehnt. Doch irrt sich Horaz in seiner Angabe, da der Wagen der ältesten griechischen Komödie angehört, während Thespis der älteste attische Tragödiendichter war. -- Vers 333 steht: Aut prodesse volunt aut delectare poetae. Entweder wollen die Dichter uns nützlich sein oder ergötzen. Vers 343 spricht Horaz vom Dichter: (Omne tulit punctum qui miscuit) utile dulci Jeglichen Beifall errang, wer Lust und Nutzen vereinte, woraus die Redensart stammt: Das Angenehme mit dem Nützlichen verbinden. Diese letzten Worte scheinen aus Polybius entlehnt zu sein, der (l, 4) sagt, man könne "aus der Geschichte zugleich Nutzen und Vergnügen schöpfen" ([Greek **] ). (S. auch Lucian "Wie man Geschichte schreiben muss" 9, "Über den Tanz" 33, "Anacharsis 6 u. 10.) -- [** comment: closing quote ?] Aus Vers 359: Indignor, quandoque bonus dormitat Homerus. Ich ärgere mich, wenn der vortreffliche Homer auch einmal schläft (d. h. im Ausdruck nachlässig ist) wird fälschlich als eine Entschuldigung für Schlummerköpfe citiert: Quandoque bonus dormitat Homerus. Zuweilen schlummert ja selbst der vortreffliche Homer. -- Ebenso irrig ist oft aus Vers 361 das Ut pictura poësis: .. (Ein Gedicht gleicht darin einem Gemälde, dass . . .) herausgerissen citiert worden, als bedeute es: "Malerei und Poesie haben die gleichen Gesetze". (vrgl. Kap. X: "Simonides"). --
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