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Suum cuique (Jedem das Seine) finden wir bei Cicero "de offic." l, 5; "de natur. deor." 3, 15, 38; "de leg." l, 6, 19; (vrgl. Tacitus: "Annalen", 4, 35, Plinius: "Natur. hist." 14, 6, 8 und den ähnlichen Gedanken bei Theognis 332 u. 546). "De finibus" 5, 23, 67 sagt Cicero: "Iustitia in suo cuique tribuendo cernitur", "Die Gerechtigkeit erkennt man daran, dass sie Jedem das Seine zuerteilt"; und "suum cuique tribuere" ist eine Rechtsregel Ulpians ("Corp. iur. civ." "Digest." I, l "de iustitia et iure" § 10); daher es in Shakespeares "Andronicus" l, 2 heisst: "Suum cuique spricht des Römers Recht". Friedrich I. von Preussen wählte das "Suum cuique" zur Inschrift vieler Medaillen und Münzen und zum Motto des am 17. Januar 1701 gestifteten Ordens vom schwarzen Adler, und seitdem blieb es Preussens Wahlspruch. -- Das von Cicero "de offic." l, 10, 33 als "abgedroschenes Sprichwort" citierte Summum ius, summa iniuria Das höchste Recht (ist) das höchste Unrecht scheint eine spätere Fassung des Sprichwortes in des Terenz "Heautontimorumenos" 4, 5 zu sein: Dicunt: ins summum saepe summa est malitia. Man pflegt zu sagen: Das höchste Recht ist oft die höchste Bosheit. Luther 21, 254 schreibt: "Wie der Heide Terentius sagt: 'Das strengest Recht ist das allergrossest Unrecht'". (23, 295 führt Luther das Wort auf Scipio zurück.) -- Aus Ciceros "de offic." l, 16, 52, wo es sich um allgemeine Gefälligkeiten gegen Jedermann handelt, wie z. B. dass wir es Jedem gestatten müssen, sich an unserem Feuer das seinige anzuzünden, citieren rauchende Gelehrte, um Feuer bittend: Ab igne ignem. Vom Feuer Feuer. --
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