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cui bono? (Wozu?) (A quoi bon?) eigentlich: "Wem zum Nutzen?" ausdrücklich als ein Wort des L. Cassius bezeichnet. Aus der zuletzt angeführten Stelle ersehen wir, dass L. Cassius, ein Mann von äusserster Strenge, bei den Untersuchungen über Mord den Richtern einschärfte, nachzuforschen, "cui bono", wem zum Nutzen das Ableben des Ermordeten war. -- Cicero spricht in seiner Rede "pro Roscio Amer." 16, 47: "Homines notos sumere odiosum est, cum et illud incertum sit, velintne hi sese nominari" ("angesehene Leute nennen, ist eine heikle Sache, da es auch zweifelhaft ist, ob sie selbst genannt werden wollen"). Daher sagen wir, wenn es gescheidter ist, keine Namen zu nennen: Nomina sunt odiosa, Namen sind verpönt. -- Aus Ciceros Rede "pro Milone" 4, 10 ist bekannt: Silent leges inter arma. Im Waffenlärm schweigen die Gesetze. Lucanus ahmt diese Worte ("Pharsalia" I, 277) also nach: "Leges bello siluere coactae". -- Die altrömische Formel des Richters, der nicht entscheiden kann, ob Schuld oder Unschuld vorliegt, das Non liquet citieren wir aus Cicero "pro Cluentio" 28, 76 (vrgl. Gellius 14, 2. g. E. und das "liquet" bei Cicero "Caecin." 10; Quintilian "Instit." 3, 6, 12): "Deinde homines sapientes, et ex vetere illa disciplina iudiciorum, qui neque absolvere hominem nocentissimum possent, neque
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