Aronsson Datateknik

Titel: Geflügelte Worte.
Der Citatenschatz des deutschen Volkes
Autoren: gesammelt und erläutet von Georg Büchmann.
Fortgesetzt von Walter Robert-tornow
Ausgabe: Neunzehnte vermehrte und verbesserte Auflage.
Berlin, Haude & Spener'sche Buchhandlung (F. Weidling), 1898
Druck: G. Keysing in Leipzig
Digitalisierung: Aronsson Datateknik (Lars Aronsson), Linköping, Schweden, 2005,
zusammen mit Karl Eichwalder, Nürnberg,
und Project Gutenberg's Distributed Proofreaders
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so viele sind" ; denn die Eule, kein seltener Vogel dort,
war Athenes Wappentier und prangte auf den Münzen
der Stadt, die (nach V. 1106: [Greek **]
... "An Eulen wird es euch nie mangeln")
schlechtweg "Eulen" hiessen. So ward denn wohl

Eulen nach Athen (tragen)

im Sinne von "etwas Überflüssiges leisten" ein griechisches
Sprichwort (vrgl. Suidas: [Greek **]), welches
uns zum "geflügelten Wort" wurde durch Aristophanes
und Cicero ([Greek **] v. "Fam."
6, 3; 9, 3; "Quint, fr." 2, 16). --

V. 376 der "Vögel" des Aristophanes:

[Greek **]
aber wer klug ist, der lernt fürwahr von dem Feinde
gar Vieles

kürzt Ovid ("Metam" 4, 428) zu dem Schlagwort ab:

Fas est et ab hoste doceri
Recht ist's, auch vom Feinde zu lernen. --

Ebenfalls in des Aristophanes "Vögeln" (V. 821 u.
sonst) wird die von den Vögeln in die Luft gebaute
Stadt

[Greek **]
Wolkenkukuksheim

genannt, was gleichbedeutend mit "Phantasiegebilde"
gebraucht wird. --

In des Aristophanes "Plutos" steht (1151):

[Greek **]
Ein Vaterland ist jedes (Land), wo es einem gut geht.

(vrgl. die Parallelstellen bei Nauck: "Tragic. graec.
fragm." S. 691). Dies lautet bei Cicero "Tusc." 5, 37
(verm. herrührend vom Tragiker Pacuvius, [?] l30v. Chr.) 

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