Aronsson Datateknik

Titel: Geflügelte Worte.
Der Citatenschatz des deutschen Volkes
Autoren: gesammelt und erläutet von Georg Büchmann.
Fortgesetzt von Walter Robert-tornow
Ausgabe: Neunzehnte vermehrte und verbesserte Auflage.
Berlin, Haude & Spener'sche Buchhandlung (F. Weidling), 1898
Druck: G. Keysing in Leipzig
Digitalisierung: Aronsson Datateknik (Lars Aronsson), Linköping, Schweden, 2005,
zusammen mit Karl Eichwalder, Nürnberg,
und Project Gutenberg's Distributed Proofreaders
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überliefert, womit die Schüler des Pythagoras des Meisters
Lehren priesen, ist uns in der lateinischen Form ebenso
zur Hand, wie das griechische:

[Greek: autos epha][*?],

das der Scholiast zu Vers 196 der "Wolken" des Aristophanes
erhalten hat.--

Theognis (bl. um 540 v. Chr.) bringt uns zuerst den
Gedanken (V. 327-8):

/*
[Greek: amaphtôlai ... en andrôp*** eponiai thnêtois...][*?]
Fehltritte haften den sterblichen Menschen an.
*/

Sophokles "Antig." 1023-4, Euripides "Hippol." 615
und ein unbekannter Tragiker (bei Nauck "frgm. poët.
trag." 261) sagen dasselbe mit ähnlichen Worten, während
es in dem Epigramm auf die bei Chäronea Gefallenen
(V. 9 beim Demosthenes "pro corona" § 289) heisst: "[Greek: mêden
umartein *sei theôn ...][*?]"--"In nichts irren ist eine
Eigenschaft der Götter". Dann bietet Cicero ("Philipp."
12, 2): "Cuiusvis hominis est errare, nullius nisi insipientis
in errore perseverare"--"Jeder Mensch kann
irren, nur der Dumme im Irrtum verharren". Wir
pflegen hiernach zu sagen:

/*
errare humanum est,
Irren ist menschlich.
*/

vrgl. Seneca Rhetor controvers. 4, 3 und Hieronymus epist. 57,12: "errasse
humanum est".--

Des Theognis (398):

[Greek: ton dagathon (noon) tolman chrê][*?]

gab wohl Horaz ("Epist." I, 2, 40) wieder mit seinem
knappen:

/*
Sapere aude
Wage es, weise zu sein!-- 

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