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der eine Teilnehmer allen Nachteil trägt, der andere allen Nutzen zieht, eine societas leonina.-- Fabel 304 "Der verschwenderische Jüngling und die Schwalbe" erzählt, wie ein Jüngling, der seine Habe bis auf einen Mantel verthan, auch diesen verkaufte, als er die erste Schwalbe heimkehren sah, weil es nun schon Sommer sei ([Greek: oiom*nos êdê theros ein**][*?]). Danach aber fror es noch so, dass die Schwalbe tot blieb und der frierende Verschwender ihr Worte des Zornes über die Täuschung nachrief. Hieraus stammt wohl das von Aristoteles (Nik. Eth. I, 6) überlieferte Wort: "[Greek: mia chelidôn ear ou poiei][*?]" "Eine Schwalbe macht keinen Frühling", welches wir, auf Äsop zurückgreifend, also citieren: Eine Schwalbe macht noch keinen Sommer.-- Nach Athenäus, 14, p. 616 E (vrgl. Plutarch "Agesilaos" 36) sagte der Ägypterkönig Tachos zum Spartanerkönig Agesilaos: [Greek: Ôdinen oros, Zeus d *phobeito, io d ÜÜiken min][*?] (der Berg kreisste, Zeus geriet in Angst, der Berg aber gebar eine Maus). Horaz machte daraus ("Ars poëtica", 139) auf die hochtrabend beginnenden Dichterlinge den Spottvers: /* Parturiunt montes, nascetur ridiculus m*s. Wie das Gebirg' auch kreisst, es kommt nur 'ne schnurrige Maus 'raus, */ (vrgl. Phädrus "Fabeln" IV. 22). Die erste Anwendung dieses wohl ursprünglich Äsopischen Wortes im Deutschen scheint am Ende des 12. Jahrh. in Hartmanns von der Aue "Erec", 9048, vorzukommen.-- Ein Wort des griechischen, ohne Habe aus seinem Vaterlande fliehenden Philosophen Bias (bl. um 570
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