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Aus Äsops Fabel (240) "Die Löwin und der Fuchs" und (240^b) "Die Löwin" stammt: /* Eins, aber es ist ein Löwe. [Greek: ena ... alla leonta][*?]-- */ In der 246. Fabel antwortet der Fuchs dem in der Höhle krank liegenden Löwen auf dessen Frage, warum er nicht näher trete: "[Greek: ou orô ichnê pollôn eisiontôn, ol*gôn de **iontôn][*?]", "weil ich die Spuren vieler Hineingehenden, aber weniger Hinausgehenden sehe". Schon Plato ("Alcib." I. p. 123 A) citiert diese Stelle und Horaz ("Epist." 1, 1, 74 nach Lucilius bei Nonius p. 303 u. 402) überträgt sie also: "Quia me vestigia terrent", "Omnia te adversum spectantia, nulla retrorsum", woraus sich das "geflügelte Wort" entwickelte: /* Vestigia terrent, Die Spuren (der verunglückten Vorgänger) schrecken ab. */ So antwortete (nach Zinegref "Apophth.", Strassb. 1626. S. 49) Kaiser Rudolf I. auf die Frage, ob er nicht nach Rom reisen wolle, um die Salbung vom Papst zu empfangen: "Vestigia terrent". Gleich dem Fuchs in der Fabel wollte er nicht, wie seine Vorgänger, Sich in die Höhle des Löwen wagen.-- Aus Äsops Fabel (258) "Der Löwe und der wilde Esel" und (260) "Der Löwe, der Esel und der Fuchs" entlehnen wir: Löwenanteil, d. h. den unverschämt grossen Anteil, den sich der Stärkere kraft des Rechts des Stärkeren zuspricht. Auf Grund dieser Fabel heisst in der Rechtswissenschaft (s. Lex. 29, § 2; Dig. pro socio 17, 2) ein Gesellschaftsvertrag, wonach
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