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der Komödie "Le Glorieux" (zuerst gegeben 18. Jan. 1732) 2, 5: La critique est aisée, et l'srt est difficile, Die Kritik ist leicht, und die Kunst ist schwer; in 3, 5 befindet sich der dem Horaz (Epist. 1, 10, 24 "Naturam expellas etc.") nachgebildete Vers: Chassez le naturel, il revient an galop. Vertreib't das Naturell, es kommt im Nu zurück. Das Bild für eine komisch grosse Erregung in kleinem Kreise, Sturm im Glase Wasser, verdanken wir Charles de Sécondat, Baron de Montesquieu (1689-1755), welcher die Wirren in der Zwergrepublik San Marino "tempete dans un verre d'eau" nannte (s. Balzacs "le Cure de Tours" p. 281, Oeuvr. compl. Par. 1857). Ihm floss dieser Vergleich wohl aus den Alten zu. In ähnlichem Sinne nämlich war zur Zeit Ciceros (s. "de leg." 3, 16) "excitare fluctus in simpulo" (Stürme im Schöpflöffel erregen) sprichwörtlich; und im Athenaens ("Deipnos." VIII, 19) verspottet der Flötenspieler Dorion die Tonmalerei des Zitherspielers Timotheos, der einen Seesturm spielen wollte, mit den Worten: "er habe in einem siedenden Kochtopfe schon einen grösseren Sturm gehört". Von Worten François Marie Arouet de Voltaires (1694-1778) sind bekannt: aus "Candide": Tont est pour le mieux dans le meilleur des mondes possibles, Alles ist aufs beste bestellt in der besten der möglichen Welten, ein von Leibniz in "Theodicaea", (1710) l, 8 (-------nisi inter omnes possibiles mundos optimus esset, Deus nullum produxisset, Gott hätte keine Welt geschaffen, wenn sie nicht unter allen möglichen die beste wäre) ausgesprochener und von Voltaire in diesem Romane verspotteter Gedanke; dann Vers l, 7 der Komödie "Charlot" :
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