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240 Geflügelte Worte aus deutschen Schriftstellern. Pedro spricht gern in wälschen, von ihm missverstandenen Wörtern, und so wird jenes "Parapluie" von ihm aus "parbleu" verzerrt, das seinerseits aus "par Dieu" entstand, wie "Potsdonnerwetter" aus "Gottsdonnerwetter". - Ernst Benj. Sal. Raupach (1784-1852) lässt seinen "König Enzio" (1831) zweimal sagen: Das Glück war niemals mit den Hohenstaufen. (Akt 2, Sc. 2, Auftritt 5 und Akt 4, Sc. 2, Auftritt 8.) ---- Adolf Bäuerles (1784-1869) Lied "Was macht denn der Prater?" aus seinem von Wenzel Müller komponierten Operntext "Aline" (aufgef. in Wien am 9. Okt. 1822) hat den Refrain: "Ja nur ein' Kaiserstadt, ja nur ein Wien". Dies Lied wurde in K. v. Holteis "Die Wiener in Berlin" (4. Jahrb. d. Bühne für 1825) eingeschoben, und man citiert es im Wiener Dialekt: 's giebt nur a Kaiserstadt, 's giebt nur a Wien! "Es giebt nur a Wien" steht übrigens schon in einer 1781 in Wien erschienenen, namenlosen Schrift "Schwachheiten der Wiener". - Ein altes jüdisches Sprichwort: "Butterbrot fällt uf's Ponim" (d. h. aufs Gesicht, vom hebräischen "panim") hat Ludwig Börne (1786--1837) zu dem Worte verarbeitet (Ges. Schr., 3, 276): Minister fallen, wie Butterbrote, gewöhnlich auf die gute Seite. - In seiner "Rede auf Jean Paul" (Ges. Schr., l, 313) sagt Börne (vrgl. Kap. IX Heraklits "pauta sei"*): Nichts ist dauernd als der Wechsel, was Heine als Motto seiner "Harzreise" (1824) verwendet. - In den "Briefen aus Paris" schreibt Börne unter dem
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