Aronsson Datateknik

Titel: Geflügelte Worte.
Der Citatenschatz des deutschen Volkes
Autoren: gesammelt und erläutet von Georg Büchmann.
Fortgesetzt von Walter Robert-tornow
Ausgabe: Neunzehnte vermehrte und verbesserte Auflage.
Berlin, Haude & Spener'sche Buchhandlung (F. Weidling), 1898
Druck: G. Keysing in Leipzig
Digitalisierung: Aronsson Datateknik (Lars Aronsson), Linköping, Schweden, 2005,
zusammen mit Karl Eichwalder, Nürnberg,
und Project Gutenberg's Distributed Proofreaders
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Rinaldo Rinaldini


wurde zur stebenden Bezeichnung für einen räuberhaften
Gesellen durch des Chr. Aug. Vulpius (1762-1827)
ehemals weitverbreiteten Schauerroman "Rinaldo Rinaldini,
der Räuberhauptman; eine romantische Geschichte
unsers Jahrhunderts" (Leipz. 1797 ff.). In seiner Zeitschrift
"Janus" veröffentlichte Vulpius im Jahre 1800
"Romanzen und Lieder über Rinaldini". Die zweite
"Romanze" dort (1, 371) beginnt: "In des Waldes düstern
Gründen", und wurde zum Volkslied (vrgl. den "Liederhort"
von Erk und Böhmer). Diesen Anfangsvers citieren
wir in der Form:

In des Waldes tiefsten Gründen,


wohl mit Anlehnung an Schiller, der in seiner
"Kassandra" (1802) singt:

/*
"In des Waldes tiefste Gründe
Flüchtete die Seherin."--
*/

Die letzte Strophe des Gedichtes "Das Grab" von
Joh. Gaudenz Gusert Graf von Salis-Seewis (1762-1834)
lautet ("Götting. Mus.-Alman." f. 1788):

/*
Das arme Herz, hienieden
Von manchem Sturm bewegt,
Erlangt den wahren Frieden
Nur, wo es nicht mehr schlägt.--
*/

Der Anfang des Weihnachtsliedes:

/*
Morgen, Kinder, wird's was geben,
Morgen werden wir uns freu'n,
*/

wird oft angewendet. Es steht in Splittegarbs Liedersammlung,
Berlin 1795, 2. Aufl., S. 317, wurde aber
schon vor 1783 von Joh. Phil. Kirnberger in Berlin komponiert.
Nach einer Familientradition war der Verfasser 

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