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königlichen Marine der Fall, während die aus Portsmouth rot, die aus Plymouth blau und die aus Pembroke grün gekennzeichnet wurden. Jetzt ist der rote Faden allein üblich, was zu Goethes Zeit sich ebenso verhalten haben wird. Seit 1776 besteht der Brauch in Englands Flotte. Als Unterscheidungszeichen für Zwillinge kommt "der rote Faden" 1. Mos. 38, 28 u. 30 vor.-- Es wandelt niemand ungestraft unter Palmen (d. h. in der Region der Ideale) steht im Tagebuche Ottiliens ("Wahlverwandtschaften", II, 7) und wird oft vergeblich in Lessings "Nathan" gesucht. Dort sagt I, 6 der Tempelherr zu Daja: "Weib macht mir die Palmen nicht verhasst, worunter ich so gern sonst wandle".-- Nur der Lump ist bescheiden entlehnen wir Goethes Versen aus dem zuerst 1810 im "Pantheon" gedruckten, von Zelter komponierten Gedichte "Rechenschaft": /* Nur die Lumpe sind bescheiden, Brave freuen sich der That. */ Goethe mag hierauf, wie Schopenhauer ("Par. u. Paral." 2, 496; Lpzg. 1877) bemerkte, durch Cervantes gekommen sein, welcher in den seiner "Reise auf den Parnass" angehängten Verhaltungsregeln für Dichter auch diese giebt: "Jeder Dichter, den seine Verse lehrten, dass er einer sei, achte und schätze sich hoch, indem er sich an das Sprichwort halte: ein Lump sei, wer sich für einen Lump hält" ("ruin sea el que por ruin se tiene!").-- Hier sind wir versammelt zu löblichem Thun ist der 1. Vers von Goethes am 26. März 1810 nach Berlin gesandtem und in den "Gesängen der Liedertafel", 1811, No. 44, zuerst gedrucktem Liede: "Ergo bibamus" (s. auch "Geflügelte Worte aus der Geschichte"). Das Lied sollte, wie Reinhold Steig (Goethe-Jahrbuch XVI, S. 186 ff.) aus den Akten der Singakademie nach-*
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