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Eben daher citieren wir (2. Tausend, 4. Hundert, No. 34): /* "Der Mai". "Dieser Monat ist ein Kuss, den der Himmel giebt der Erde, Dass sie jetzund seine Braut, künftig eine Mutter werde".-- */ Logaus Sinngedichte ("Die Liebe". 2. Tausend, 4. Hundert, No. 14): /* "Nenne mir den weiten Mantel, drunter alles sich verstecket; Liebe thuts, die alle Mängel gerne hüllt und fleissig decket", */ und (2. Taus., 9. Hundert) "Christliche Liebe": /* "Liebe kaufte neulich Tuch, ihren Mantel zu erstrecken, Weil sie, was durch dreissig Jahre Krieg verübt, soll alles decken", */ sind wohl unsere Quellen, wenn wir sagen, dass wir etwas Mit dem Mantel der Liebe zudecken. In Friedrich Wilhelm Gotters "Gedichten" (I, S. 91; Gotha 1787) heisst es in der Romanze "Die Trauer" (1774): /* "Elise, die gern Thränen stillt, Verirrte gerne leitet, Und über kleine Schwächen mild Der Liebe Mantel breitet". */ Es sei hierbei erinnert an "Sprüche Salomonis" 10, 12: "Liebe decket zu alle Übertretungen", an 1. Petri 4, 8: "Die Liebe decket auch der Sünden Menge" und an das (nach dem "Corpus iuris canonici", Dist. 96, c. 8) dem Kaiser Konstantin zugeschriebene Wort: "er würde, wenn er mit eigenen Augen einen Priester oder Einen im Mönchsgewande sündigen sähe, seinen Mantel ausziehen und ihn so damit bedecken, dass Niemand ihn gewahre" ("chlamydem meam expoliarem et cooperirem eum, ne ab aliquo videretur").-- Aus Paul Gerhardts (1606-76) Kirchenliede "Nun ruhen alle Wälder" (Geistliche Lieder und Psalmen", Berlin 1653) stammt die Frage: Wo bist du, Sonne (ge)blieben?--
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