Aronsson Datateknik

Titel: Geflügelte Worte.
Der Citatenschatz des deutschen Volkes
Autoren: gesammelt und erläutet von Georg Büchmann.
Fortgesetzt von Walter Robert-tornow
Ausgabe: Neunzehnte vermehrte und verbesserte Auflage.
Berlin, Haude & Spener'sche Buchhandlung (F. Weidling), 1898
Druck: G. Keysing in Leipzig
Digitalisierung: Aronsson Datateknik (Lars Aronsson), Linköping, Schweden, 2005,
zusammen mit Karl Eichwalder, Nürnberg,
und Project Gutenberg's Distributed Proofreaders
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/*
Wohlauf, wir haben Gottes Gunst,
Wer wollt in solchem bleiben d'heim?
Ich hab's gewagt, das ist mein Reim.
*/

Auch beginnt ein 1521 gedrucktes Lied von ihm:

Ich hab's gewagt mit Sinnen,

dessen sechste Strophe schliesst:

/*
Bin unverzagt,
Ich hab's gewagt,
Und will des Ends erwarten.
*/

Er sah in diesem deutschen Wahlspruch eine Übersetzung 
seines lateinischen, bereits 1517 als Motto
seinem "Phalarismus" vorgesetzten und auch später
noch, z. B. in der Vorrede "an alle freien Männer
Deutschlands" (ad liberos in Germania omnes) von ihm
angewendeten Wahlspruches:

/*
Jacta est alea.
Gefallen ist der Würfel.
*/

(vrgl. Menander unt. "Gefl. Worte aus Griech. Schriftst.").--

Nach dem Buchdrucker Johann Ballhorn (eigentlich 
Balhorn), der seit 1531 in Lübeck (nach Balthasar
Schuppius zu Soest in Westfalen) thätig war, heisst

ballhornisieren oder verballhornen

so viel wie "verschlimmbessern", "lächerliche Veränderungen
in einem Schriftstück anbringen". Der erste, welcher Johann
Ballhorn erwähnt, ist Schuppius in dem "Kalender" (1659)
S. 588 und 601. An der ersten Stelle heisst es: "wie
Johann Ballhorn, der Buchdrucker zu Soest in Westfalen,
welcher das ABCbuch vermehrt und verbessert herausgehen
liess"; und an der zweiten: "als ich dasselbe erbrochen,
lag darin dieses Pasquill, auctior et correctior,
wie Johann Ballhorn zu schreiben pflag". Andere leiten 

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