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*heim</sp>). Schon bei <sp>Agricola</sp> ("Sprichw." Hagenau, 1584) heisst das 667. Sprichwort: "Du bist der treue Eckart; du warnest jedermann", <sp>Tieck</sp> gab (1799) die romantische Erzählung heraus: "Der getreue Eckart und Tannenhäuser" und <sp>Goethe</sp> schrieb (1813) die Ballade "Der getreue Eckart". -- Einen verführerischen Wüstling nennen wir einen Don Juan nach dem Helden einer spanischen Sage des 14. Jahrhunderts, die sich an eine historische Person knüpft, den Don Juan Tenorio, einen Freund Peters des Grausamen. Der Sage nach hatte er die Tochter eines Komturs entführen wollen, den er im Zweikampf erstach. Die dem Gefallenen errichtete Bildsäule ladet er höhnend zum Abendessen, und jener Steinerne Gast findet sich wirklich ein und überliefert den Sünder der Hölle. Dies Wort citieren wir im Sinne <sp>Schillers</sp>, der ("Piccolomini" IV, 6 a. E.) den vor sich hinbrütenden Max einen "steinernen Gast" schelten lässt, "der uns den ganzen Abend nichts getaugt". Die Don-Juan-Sage ging in mannigfacher Gestaltung über die Bühnen Spaniens (zuerst 1634 durch Tirso de Molina), Italiens, Frankreichs und Englands, bis die Musik unseres Mozart (1787) dem Libretto Lorenzo <sp>Dapontes</sp> (s. Kap. VII) zum Siege über alle Vorgänger verhalf. -- Einen bösen Ehemann nennen wir einen Blaubart nach dem ursprünglich altfranzösischen Märchen "Raoul, Le Chevalier Barbe-Bleue", in dem dieser blutdürstige
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