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Das Urteil des Paris, das zu unzähligen Darstellungen verwertet ward und noch heut citiert wird, wo es gilt, einen Streit um Frauenschönheit zu entscheiden. Here und Athene zürnten Ilion wegen der frevelhaften Verblendung des Alexandros (Paris), /* "[Greek: os neikess* th*has, ope oi m***aulon ikonto][*?] [Greek: thun d ênê* ê oi pore machl**unên al*ge**ên][*?]", "welcher die Göttinnen schmähte, als ihm ins Gehöfte sie kamen, und die pries, die zum Lohn ihm verderbliche Üppigkeit anbot". */ nämlich Aphrodite, der er als der Schönsten den Apfel gab (vrgl. <sp>Euripides</sp> "Hec." 633, "Troad." 930). Die Vorgeschichte hierzu liefert <sp>Lucian</sp> ("dial. maria." 5; vrgl. in des Proclus "Chrestomathie": "Kyprien", wo der Apfel noch unerwähnt ist) also: Die zur Hochzeit des Peleus und der Thetis nicht gebetene Eris (Discordia, Göttin der Zwietracht) rollte einen goldenen Apfel mit der Aufschrift "Die Schöne soll mich bekommen" dahin zwischen die Gäste, wo Here, Athene und Aphrodite weilten, die alsbald in Zwist gerieten, welcher von ihnen der Apfel gebühre. Für ein Streitobjekt entnehmen wir daraus den bildlichen Ausdruck: Apfel der Zwietracht, Zankapfel, Erisapfel, der uns zuerst bei <sp>Justinus</sp> (XII, 15; XVI, 3) als "malum Discordiae" und "Discordiae malum" begegnet[Footnote 1]). Dieser Zwist der Göttinnen rief dann eben das den troja- [Footnote 1: <sp>Justinus</sp> (2. Jahrh. n.Chr.) excerpierte den Pompeius Trogus (um 20 v. Chr.), der also schon das Wort gebraucht haben mag.
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