Aronsson Datateknik

Titel: Geflügelte Worte.
Der Citatenschatz des deutschen Volkes
Autoren: gesammelt und erläutet von Georg Büchmann.
Fortgesetzt von Walter Robert-tornow
Ausgabe: Neunzehnte vermehrte und verbesserte Auflage.
Berlin, Haude & Spener'sche Buchhandlung (F. Weidling), 1898
Druck: G. Keysing in Leipzig
Digitalisierung: Aronsson Datateknik (Lars Aronsson), Linköping, Schweden, 2005,
zusammen mit Karl Eichwalder, Nürnberg,
und Project Gutenberg's Distributed Proofreaders
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Matth. 20, 12 steht:

Des Tages Last und Hitze getragen haben.--

Matth. 20, 16 und 22, 14 findet sich:

(Denn) viele sind berufen, aber wenige sind auserwählet.--

Nach Matth. 22, 11 entschuldigen wir uns, dass wir

kein hochzeitlich Kleid anhaben.--

Matth. 22, 21; Markus 12, 17; Luk. 20, 25 liest man:

(So) gebet dem Kaiser, was des Kaisers ist, und Gotte, was Gottes ist.--

Matth. 23, 3: "Alles nun, was sie (die Schriftgelehrten
und Pharisäer) euch sagen, das ihr halten sollt, das haltet
und thut es; aber nach ihren Werken sollt ihr nicht thun.
Sie sagen es wohl, und thun es nicht", ist die Quelle unseres

Haltet Euch an meine Worte und nicht an meine Werke!

Nach Livius 7, 32 sagte der Consul Valerius (343 v. Chr.) "facta mea,
non dicta vos, milites, sequi volo"--"Soldaten, ich will, dass ihr meinen
Thaten, nicht meinen Worten folget".--

Matth. 23, 15 lautet: "Wehe euch, Schriftgelehrten
und Pharisäern, ihr Heuchler, die ihr Land und Wasser
umziehet, dass ihr Einen Judengenossen machet ([Greek: poiêsai
ena prosêluton]); und wenn er es geworden ist, macht
ihr aus ihm ein Kind der Hölle, zwiefältig mehr, denn
ihr seyd". Mit Hinzuziehung des griechischen Textes
bildete man hieraus das verächtliche Wort:

Proselytenmacherei.--

Auf Matth. 23, 23 und Lukas 11, 42: "Dies sollte
man thun und jenes nicht lassen" beruht:

Eines thun und das andere nicht lassen.--

Von Leuten, die im Nichtigen gewissenhaft und im
Wichtigen gewissenlos sind, sagen wir, dass sie

Mücken seigen (d. h. durch ein Sieb entfernen) und Kameele verschlucken,

wie Jesus nach Matth. 23, 24 zu den Schriftgelehrten 

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