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Sirach 7, 15 (vrgl. Matth. 6, 7): ... "wenn du betest, so mache nicht viele Worte" ist die Quelle der Redewendungen : /* Viele Worte machen */ und: /* Nicht viele Worte machen.-- */ Sirach 7, 40 steht: /* Was du thust, (so) bedenke das Ende. */ Ist nach diesem Spruch der lateinische gemacht: /* Quidquid agis, prudenter agas et respice finem, */ Was du beginnest, beginne es klug und bedenke das Ende, der schon im Mittelalter (z.B. in den "Gesta Romanorum", c. 103) citiert wird? Andere mittelalterliche Schriften (Edélestand du Méril, Poésies inédites du moyen-âge, p. 162) berufen sich hinsichtlich dieses Ausspruches auf Aesop (Fab. 45, bei Halm; vrgl. 45b): ... [Greek: tôn anthrôpôn tous phronimous dei proteron ta telê tôn pragmatôn skopein, eith outôs autois epicheirein]--"klugen Leuten ziemt es, zunächst das Ende eines Unternehmens ins Auge zu fassen, und es erst dann also ins Werk zu setzen". Ferner ist zu erinnern an V. 27 aus den pseudo-pythagoräischen "goldenen Sprüchen": [Greek: "bouleuou de pro ergou, opôs mê môra pelêtai"]--"Überlege vor der That, damit nichts Thörichtes daraus entstehe". /# Hans Sachs erzählt in dem 1557 geschriebenen /* "Mensch, was du thust, bedenk' das End, Das wird die höchst' Weisheit genennt." */ (I, 4), dass ein Philosoph aus Athen diese Weisheit für tausend Goldstücke zu Rom dem Kaiser Domitianus verkauft habe, und glaubt irrtümlich, diese Geschichte sei im Sueton zu finden. Im "Kurtzweiligen Zeitvertreiber" von 1666, S. 50 wird erzählt, dass der Tyrann Dionysius einst einen Philosophen unter den Kaufleuten sitzen sah und ihn fragte, was er zu verkaufen hätte. Er antwortete: "Weisheit" und bestimmte den Preis dafür auf 400 Gulden. Dionys bezahlte den Preis, und der Philosoph sagte ihm unsern Spruch her.-- #/
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