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noch heute in Sammlungen fortleben. Auch hielt er am 22. Januar 1862 im Saale des Berliner Schauspielhauses einen zündenden Vortrag "Über den Berliner Adresskalender", worin er seine vielseitige Sprachkenntnis zur Erklärung der üblichsten und der seltsamsten Familiennamen benutzte. Aber das Gebiet seiner eigensten Befähigung ging ihm erst auf, als er die Bekanntschaft zweier Werke machte, in denen Engländer und Franzosen ihren Reichtum an landesüblichen Citaten auszubreiten versuchten. Diese Bücher führen den Titel: "Handbook of Familiar Quotations" [Chiefly from English Authors (by J.R.P.). A new Edition. London 1853]--und: "L'Esprit des Autres" [par Edouard Fournier. Paris 1855]. Sie regten Georg Büchmanns launiges Naturell und seinen durch grosse Belesenheit unterstützten Scharfsinn zu Forschungen an über die geistige Scheidemünze aus aller Herren Ländern, welche in Deutschland umläuft. Bald gelang es ihm, seine Vorgänger durch Stofffülle und Zuverlässigkeit weit zu übertreffen. Zunächst hielt Büchmann nun im Herrigschen Verein, 1863, einen Vortrag über "gefälschte Citate" und er sprach dann, 1864, im Saale des Berliner Schauspielhauses über "landläufige Citate" im allgemeinen, denen er in bestimmter, erweiterter Auffassung (vrgl. die Einleitung) bei dieser Gelegenheit den seitdem weltbekannten Namen "Geflügelte Worte" gab. In demselben Jahre noch erschien im bescheidenen Umfange von 220 Seiten sein Buch "Geflügelte Worte. Der Citatenschatz des deutschen Volkes". Schon aus dem Inhalte dieser ersten Auflage ist ersichtlich, welche weiten, über den engeren Kreis der landläufigen Citate im gewöhnlichen Sinne erheblich hinausgehenden Grenzen Büchmann dem neuen, von ihm geschaffenen sprachwissenschaftlichen Begriffe des "geflügelten Wortes" zog. In der dreizehnten Auflage, der letzten von ihm herausgegebenen (1882) schrieb er:
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